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Briloner Eisenberg

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Eisenberg von der Roten Brücke.jpg
Geschichte

Auszug aus: Kurze Beschreibung des Herzogthums Westphalen in geognostischer, berg- und hüttenmännischer Hinsicht von Bergmeister Butz, Eslohe 1816

Briloner Eisenberg

Diese Gruben liegen zwischen Olsberg und Brilon, bauen nach einem im Mandelstein vorkommenden Rotheisensteinlager, welches 2 bis 4 Lachter mächtig, in den 6. Stunde streicht und mit 75 Grad in Mittag fällt. Dieses Lager ist dem Streichen nach über 1/4 Stunde bekannt und gehört wegen der Menge und Güte seines Steins zu denen reichsten Eisensteinsgruben.

Die Alten haben durch Schächte und Tagebau auf demselben bis zu einer Teufe von 30 Lachter gebaut, welche Arbeiten zu Bruche sind und noch vielen Stein enthalten, der aber der Gefahr wegen nicht gut zu gewinnen ist.

Um diese alte Bauer [Bauten] zu untersuchen, unschädlich zu machen und frisches Feld aufzusuchen, sind von dem mittägigen Abhang drei Stollen auf das Lager aufgefahren. Der erste, alte Stollen ist 1722 angefangen und in 92 Lachter durchschlägig geworden, er ist irregulär 5–6 Fuß hoch und mit öfteren wechselnder Stunde getrieben.

Der zweite, der Kirschbaumer Stollen oder neue Stollen, liegt einige 100 Lachter mehr westlich, hat 9 Lachter mehr Teufe als der alte Stollen und wurde im Jahr 1766 angefangen. Er ist schlecht und von 80 Lachter mit starken Ansteigen der Sohle und Firste betrieben.

Der dritte, Maxstollen, ist im Jahre 1780 angefangen und 1793 im 142 Lachter auf dem Lager durchschlägig geworden; er ist auf Stunde 12 rechtwinklich auf das Lager aufgefahren, ist ein Lachter hoch und bringt unter dem Kirschbaumer Stollen 14 Lachter Teufe ein. Er ist der östliche und ganz im frischen Felde.

Außer diesen drei fahrbaren Stollen ist auch ein vierter, der aber vom Mundloch an mehrere Lachter zu Bruche ist. Dieser liegt ganz westlich am Fuß des Berges und bringt unter dem Maxstollen 24 Lachter Teufe ein. Er soll 140 Lachter zu Felde getrieben sein und ist verlassen worden, weil die Gewerken glauben, das Lager setze nicht bis zu dieser Teufe nieder und das Feldort stehe im Liegenden. Da aber der Maxstollen 142 Lachter lang ist, dieser demselben vor liegt, so steht sein Feldort wahrscheinlich noch vom Lager ab im Hangenden und ist sein Betrieb für die Zukunft von Wichtigkeit.

Unter diesem tiefsten Stollen kann noch ein Grundstollen mit 20–30 Lachter Teufe eingebracht werden.

Mit dem alten und Kirschbaumer Stollen ist das Lager schon stark abgebaut und an mehreren Punkten mit dem Alten Mann durchschlägig. Mit dem Maxstollen ist das Lager im frischen Felde angehauen und nach Osten und Westen sind Feldörter getrieben.

Mit dem Auffahren auf dem Lager ist zugleich der Abbau verbunden, indem derselbe durch Stuckwerksbau geschieht. Jede Kammer ist 10-12 Lachter lang, 4-5 Lachter hoch und gewölbter First, die Etagen sind durch die Firstengewölbe von 1 bis 1 1/2 Lachter Stärke getrennt, welche so wie die Bergfesten zur Unterstützung der Gruben dienen.

Dieser Abbau kostet wenig Holz, es bleibt aber vieles Eisenstein, öfters der beste, zur Erhaltung der Grube als bergfest stehen. Um dieses zu gewinnen, kann in Zukunft auf denen oberen Stollens ein Bruchbau eingeführt werden, wodurch auch zugleich von dem Stein in denen Arbeiten genommen werden könnte.

Die Gewinnung geschieht durch Bohrarbeit und wird alles aus dem Ganzen geschossen. Die Förderung geschieht durch Hunde. Die jetzige jährliche Förderung beträgt 25.000 Fuder, könnte aber mit Nachhaltigkeit zu dem vier- und fünffachen vermehrt werden.


Weblinks