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Ferdinand Tönne

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Ferdinand Tönne
Geboren am 27. Februar 1904
Geboren in Velmede
Gelebt in Bigge
Gestorben am 11. Dezember 2003
Gestorben in Bigge
Ferdinand Tönne

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdinand Tönne verlebte seine Jugend in Bestwig. 1918 Besuch der Präparandie. Im ersten Studienjahr zog er sich eine schwere Verletzung an der Hand bei der Reinigung eines Aquariums zu, die die Amputation des linken Mittelfingers notwendig machte. Dennoch erlernte er das für den Abschluss notwendige Geigenspiel und schloss sein Studium 1924 mit der Ersten Lehrerprüfung ab. Es folgte ein kurzes Volontariat in einem Düsseldorfer Büro, dann die Rückkehr ins Elternhaus. Tönne verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit Nachhilfestunden und durch den Verkauf von Rauchwaren, Süßigkeiten und Spielwaren. Daneben war er journalistisch für Tageszeitungen tätig und an Projekten wie der Konzeption eines Rechenbuches tätig. 1925 bekleidete er ein Jahr lang das Amt des Generalsekretärs im Sauerländer Heimatbund. Anschließend bildete er im Josefsheim in Bigge körperbehinderte junge Menschen schulisch und beruflich aus. Er arbeitete dann als Erzieher in einem Internat für körperbehinderte Jugendliche, bevor er schließlich 1932 eine Stelle als Lehrer an der Volksschule des Josefsheims Bigge erhielt. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit absolvierte er eine Ausbildung als Schriftsetzer, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Mit zahlreichen Sauerländer Schriftstellern, Malern und Heimatforschern war er bekannt. Tönne sympathisierte mit nationalsozialistischem Gedankengut und trug zu dessen öffentlicher Verbreitung bei. Er war Soldat im 2. Weltkrieg, anschließend Kriegsgefangener in Frankreich (1944-1946). Nach seiner Rückkehr konnte er seine Lehrtätigkeit an der Volksschule bis zu seiner Pensionierung 1969 fortsetzen. Er lebte zuletzt in einem Seniorenheim in Bigge, wo er am 11. Dezember 2003 mit 99 Jahren starb.

Viele Aufsätze in Zeitungen, Zeitschriften und regelmäßig im Suerlänner. Zusammen mit Theodor Tochtrop und Bernhard Göbel gab er sauerländische Schulbücher, Sagen, eine Grimme- und Christine-Koch-Auswahl heraus. Daneben stellte er Gedichtanthologien zusammen, schrieb Erzählungen und Gedichte. Nahezu 50 Bücher tragen seinen Namen als Verfasser, Herausgeber oder Mitarbeiter, die meisten erschienen in seiner fruchtbarsten Zeit von 1940-1960. (Rost 1990)

Auszeichnung: Ehrenmitgliedschaft im Sauerländer Heimatbund (1996; erstmals verliehen).

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blühende Heimat. 1940 – Bildnerische Erziehung. 1941 – Der Steinbruch. Ein Buch für die Jugend geschrieben. Graz: Steir. Verlagsanstalt 1944; u.d.T.: Peters Geheimnis. Dülmen: Laumann 1949 – Kasperl reißt aus. Bremen: Meyer 1947 – Gesegnete Einfalt. Umschau und Gedanken. Recklinghausen: Bitter 1948 – Wege im Morgennebel. Novellen. Dülmen: Laumann 1949 – Arbeitsmittel und Arbeitsweise im Zeichen- und Werkunterricht. Werktechnische Anleitungen für Volks- und höhere Schulen. Bochum: Kamp 1951 – Das Krüppelkind. Wenn Haltungsfehler und Gebrechen drohen. Stuttgart: Klett 1951 – Weg unter Sternen. Gedichte 1951 – Zeichnen, Malen, Werken. Handbuch der bildnerischen Erziehung in der Volksschule. Bochum: Kamp [1952] – Von Holden und Unholden. Sagen aus dem kurkölnischen Sauerland. Münster: Aschendorff 1958 – Wolken ziehen. Roman. Olsberg: Verlag im BBW Josefsheim Bigge 1990 – Sterne und Stroh. Erzählungen. Hg. vom Schieferbergbau- und Heimatmuseum, Schmallenberg-Holthausen. Fredeburg: Grobbel 1992 – Ziegenkathrins Freunde. Lustige Feriengeschichten für Jungen und Mädchen. Ebd. 1994.

Unselbständige Veröffentlichungen in: Von Frühling zu Frühling. Lyrik-Anthologie. 1926 – Wir Junglehrer. Lyrik-Anthologie. 1929 – Euch grüßt die Heimat. Anthologie. 1941, 1942 – F.W. Grimme. Jugendbuch. 1952 – DeS/De Suerlänner 1952; 1967 – Christine Koch. Jugendbuch. 1954 – Von Geschlecht zu Geschlecht. Geschichtsbericht 1963 – Meine Heimat 1964 – Land und Leute 1966 – Das Hochsauerland. Heimatkunde 1969 – Heimatblätter. Zeitschr. des Arnsberger Heimatbundes H 8/1987 – Kinderleben im kurkölnischen Sauerland. Hg. Schieferbergbau- und Heimatmuseum Schmallenberg-Holthausen. Fredeburg 1992 [Autobiographisches] – Sauerland Nr. 1/1993.

Herausgabe, Bearbeitung: Von der „sauerländischen Nachtigall“ Christine Koch. Eine Ausw. Hg. Schulrat Leines. Bearb. B. Göbel, Th. Tochtrop, F. Tönne. Bigge-Ruhr: Josefs-Druckerei [1952] – Sagen des oberen Sauerlandes. Jugendbuch. 1953 – F.W. Grimme: Memoiren eines Dorfjungen. Jugendbuch. 1956, 1957 – O Täler weit, o Höhen. Aus Eichendorffs Dichtung. 1957 – Heimatliche Dichtung. Anthologie. 1959.

Veröffentlichungen über Ferdinand Tönne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdinand Tönne wurde 70 Jahre alt, in: Sauerland Nr. 1/1974, 16

Ferdinand Tönne 75 Jahre alt, in: Sauerland 1979, S. 28

Sein Herz schlägt auch mit 90 für Literatur und Malerei. Heimatdichter Ferdinand Tönne feiert morgen Geburtstag, in: Westfalenpost HSK, 26.2.1994

H. Lettermann: Der 90jährige Ferdinand Tönne wurde erstes Ehrenmitglied des Olsberger Heimatbundes, in: Strunzerdaal 13, 1994, S. 128-131

Ferdinand Tönne, in: Sauerland Nr. 2/1994, S. 82 –

Olsberger Heimatbund ehrt Ferdinand Tönne [m. Foto], in: Sauerland Nr. 4/1994, S. 153

E. Richter: Alltagsarbeit im Sauerländer Heimatbund 1925/26. Aus den Aufzeichnungen des Sekretärs Ferdinand Tönne, in: Sauerland Nr. 3/1996, S. 90-92

A. Müllmann: Ferdinand Tönne 95 Jahre, in: ebd. Sauerland 1/1999, S. 48

H. Claßen: „Aus seiner Tiefe wirkt machtvoll das Versunkene“. Zum 100. Geburtstag der Schriftsteller Ferdinand Tönne u. Wilhelm Mauren, in: Sauerland 2004, S. 44f.

H. Lettermann: Unser Ehrenmitglied. Ferdinand Tönne, Pädagoge, Autor und Künstler starb im gesegneten Alter von 99 Jahren, in: Strunzerdaal 23, 2004, S. 194f.