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Grube Gottesgabe: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Grube Gottesgabe liegt in [[Wulmeringhausen]] und war von 1750 bis 1903 in Betrieb.
  
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Gefördert wurden Blei- und Zinkerze. Die Erzgänge hatten eine Mächtigkeit von bis zu 1m. Der Erzgehalt betrug je 55% Blei und 1,5 [http://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Einheit) Loth] (16,666g) Silber pro Zentner. Bei der Zinkblende betrug der Erzgehalt 45-50%.
  
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In der Blütezeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts &nbsp;sind bis zu 400 Arbeiter beschäftigt.&nbsp; Diese pendelten zum Teil sogar täglich von [[Altenbüren]], [[Brilon]] und Rösenbeck nach Wulmeringhausen. Ein grosser Teil des geförderten Erzes wurde mit Pferdefuhrwerken zum [[Bahnhof Olsberg|Olsberger Bahnhof]] transportiert und hier auf Eisenbahnwaggons mit Ziel Ruhrgebiet und Belgien&nbsp;verladen. Durch die gestiegenen Fördermengen wurde auch der Bestand an Zugpferden bei den heimischen Fuhrbetrieben stark erhöht.
  
1884 Bau des 2. Schachtes bis 164 m, die darauf folgende Scheinblüte im Ort wurde mit dem frühen Tod der Bergleute bezahlt
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Die mangelnden Schutzeinrichtung führten&nbsp;zum frühen Tod vieler Bergleute.&nbsp;Sie&nbsp;starben an Bleivergiftung&nbsp;und Steinstaublunge und&nbsp;wurden oftmals noch nicht einmal 40 Jahre alt.&nbsp; Wulmeringhausen wurde&nbsp;deshalb das Witwendorf genannt.
  
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Aktuelle Version vom 11. November 2018, 22:37 Uhr

Plan der Schachtanlage 2 Grube Gottesgabe von 1884. Original im Heimatmuseum Wulmeringhausen
Grube Gottesgabe: Ausschnitt aus Ansichtskarte um 1898

Die Grube Gottesgabe liegt in Wulmeringhausen und war von 1750 bis 1903 in Betrieb.

Gefördert wurden Blei- und Zinkerze. Die Erzgänge hatten eine Mächtigkeit von bis zu 1m. Der Erzgehalt betrug je 55% Blei und 1,5 Loth (16,666g) Silber pro Zentner. Bei der Zinkblende betrug der Erzgehalt 45-50%.

In der Blütezeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts  sind bis zu 400 Arbeiter beschäftigt.  Diese pendelten zum Teil sogar täglich von Altenbüren, Brilon und Rösenbeck nach Wulmeringhausen. Ein grosser Teil des geförderten Erzes wurde mit Pferdefuhrwerken zum Olsberger Bahnhof transportiert und hier auf Eisenbahnwaggons mit Ziel Ruhrgebiet und Belgien verladen. Durch die gestiegenen Fördermengen wurde auch der Bestand an Zugpferden bei den heimischen Fuhrbetrieben stark erhöht.

Die mangelnden Schutzeinrichtung führten zum frühen Tod vieler Bergleute. Sie starben an Bleivergiftung und Steinstaublunge und wurden oftmals noch nicht einmal 40 Jahre alt.  Wulmeringhausen wurde deshalb das Witwendorf genannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1750 Anlage der Grube Gottesgabe durch Italienische Bergleute

1780 Grube Gottesgabe mit Pochwerk Buke und Schmelzhütte als Besitz der Familie von Schade (Antfeld) beurkundet.

um 1850 Übernahme der Gruben Gottesgabe und Luna durch die Stadtberger Gewerkschaft (Marsberg). 

1858 Bau der Aufbereitungsanlage Hammerwäsche

1864 Erträge aus den Gruben Gottesgabe und Luna: 7898 Zentner Zinkerz und 2539 Zentner Bleierz - Gesamtwert; 8267 Taler

1875 Bau des ersten Schachtes bis zu 70 m Sohle. Es sind bis zu 200 Arbeiter beschäftigt. Die Förderanlagen werden mit Dampfkraft betrieben.

1876 Vollständige Übernahme des Betriebes durch den aus Köln stammenden Ingenieur Michael Cahen. Dieser war bereits seit 1873 Teilhaber. Gottesgabe wurde bis zu diesem Zeitpunkt von der Stadtberger Gewerkschaft betrieben. Der Kaufpreis belief sich auf 43.000 Taler.

1877 Bau der Aufbereitungsanlage „Hammerwäsche“ an der Buke.
1884 Bau des 2. Schachtes bis 164 m unter der Talsohle. Es sind bis zu 400 Arbeiter beschäftigt

1895 wurden 6000 m² Fläche abgebaut. Je m² betrug die Ausbeute 650 kg Zinkblende und 75 kg Blei

1903 Schließung der Grube nach einem Wassereinbruch

1912 Endgültige Einstellung sämtlicher Arbeiten und anschließender Abriss der Gebäude

Heute noch sichtbare Relikte der Grube Gottesgabe
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Gottesgabe-003.JPG
Gottesgabe-005.jpg
      
Gottesgabe-004.JPG
    

Grubenlore bei den Informationstafeln zum Wulmeringhauser

Bergbau

Stollenmundloch Schacht 1 Stollenmundloch Schacht 2