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Jüdische Familien in Assinghausen

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In Assinghausen lebte zur Zeit des Nationalsozialismus nur eine jüdische Familie

Familie Heinemann (Hermann) Löwenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus Löwenstein um 1936

Das Haus der Familie Löwenstein, früher das Judenhaus genannt, früher Hauptstraße 38 heute zwischen Grimmestraße 15 – 17. Das Haus wurde 1817 gebaut. Vermutet wird dass vorher schon dort ein Haus gestanden hat. Nach Aufzeichnungen im Vorsteher- Rechnungsbuch wurde von dem Eigentümern des Judenhauses Beiliger-Gelder an die „Gemeinheit“ Assinghausen gezahlt. In dem Haus haben teilweise mehrere jüdische Familien gewohnt.

Die letzten jüdischen Bewohner war die Familie Heinemann (Hermann) Löwenstein. Heinemann in Assinghausen als Hermann bekannt. Die älteren „Asker“ sprachen von „Jauden Hermen“ (Juden Hermann). Hermann Löwenstein wurde am 30. 07. 1868 hier in Assinghausen geboren. Er heiratete am 08.01.1904 Hannchen Weinstein aus Felsberg. Sie hatten gemeinsam 5 Kinder.

Name  Geburtsdatum Schicksal
Löwenstein, Heinemann 30.Juli 1868

Assinghausen

gest. 02.06.1939 in Assinghausen (Standesamt Assinghausen 15/1939) 
Löwenstein Heineman 001a.jpg
 
Weinstein, Hannchen

verh. Löwenstein

05. April 1876

Felsberg

starb am 16.02.1919 im Krankenhaus in Bigge (Standesamt Bigge 25/1919)
Löwenstein, Julius 19. April 1906

Assinghausen 

Heiratete am 11. Juli 1941 Edit Lindenbaum aus Mengede und wohnte danach in Dortmund, Andreasstr. 12

Am 27.01.1942 wurde er und seine Frau von der Gestapo Dortmund in das KZ Riga deportiert und am 08.Mai 1845 für tot erklärt

Löwenstein Julius 001a.jpg
 
Löwenstein, Selma

verh. Rosenstein

22.Mai 1908

Assinghausen

Heiratete am 27.Mai 1937 in Assinghausen den Felix Rosenstein aus Niedenstein. Das Ehepaar lebte zuerst in Niedenstein, danach ab 19. September 1939 in Kassel, Müllergasse 12 und ab 24.Juli 1940, Kölnische Strasse 51. Die Deportation erfolgte am 09. Dezember 1941 von Kassel in das Ghetto Riga. Danach verschollen
Löwenstein, Siegfried 19. Mai 1910

Assinghausen

Inhaftierungsort: bis 24. Februar 1939, Sachsenhausen, Konzentrationslager

Deportationsziel: ab Paderborn - Hannover - Erfurt - Dresden 02. März 1943, Auschwitz, Vernichtungslager Todesdatum/-ort:  für tot erklärt

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Löwenstein, Berta

verh. Goldschmidt

10. Februar 1913

Assinghausen

Heiratete Albert Goldschmidt, gebürtig aus Brilon. Berta zog 1938 nach Frankfurt a. M, Fichtestr. 11 verzogen. Das Ehepaar ist am 10. 04.1941 nach Bigge gezogen und am 10.11.1941 von Bigge nach Brilon, Königsstr. 28 verzogen. Am 02.03.1943 wurden sie nach Auschwitz deportiert

Das Amtsgericht Brilon hat durch Beschluss vom 08.10.1949, AZ: II21-24/49 Albert und Berta Goldschmidt für tot erklärt und den Todestag auf den 08.05.1945 festgesetzt.

Löwenstein, Emma

verh. Klein

25. Juni 1915

Assinghausen

Heiratete am 20.September 1940 in Sundern den Hugo Klein aus Sundern. Emma Klein wohnte zuletzt in Sundern, Hauptstr. 58 Hugo Klein wohnte zuletzt in Neheim-Hüsten 1, Im Ohl 79. Am 29.06.1942 wurde sie von Sundern nach Neheim-Hüsten und dann wahrscheinlich nach Theresienstadt deportiert.

Das Amtsgericht Arnsberg hat durch Beschluss vom 13.02.1950, AZ: II/4/50, Emma Klein für tot erklärt und den Todestag auf den 08.05.1945 festgesetzt..

Löwenstein, Lina Lea 21. Mai 1862

Assinghausen

Schwester von Heinemann, war ledig und lebte im Haushalt.

Am 29. Juli 1942 wurde sie ab Dortmund in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 19.August 1942

Der Todesfall ist beim Sonderstandesamt Arolsen unter der Nummer Nr. 2125 Abt. I Jahrgang 1979 neu beurkundet.

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Hermann Löwenstein betrieb in seinem Haus Hauptstraße 38 einen Viehhandel und eine Schlachterei. Mit Pferd und Wagen brachte er das Fleisch, zu seinen Kunden, in die benachbarten Dörfer. 1913 erging an den Metzger Löwenstein ein Schlachtverbot, weil das Schlachthaus sich im Wohnbereich befand. Im gleichen Jahr beabsichtigte Hermann Löwenstein, bauliche Veränderungen an seinem Wohnhaus vorzunehmen. 1914 erhielt er die Genehmigung zum Bau eines Schlachthauses. Hermann Löwenstein starb am 02.Juni 1939 hier in Assinghausen. Gedemütigt, entrechtet durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten. Nach dem Tod von Hermann Löwenstein und die Deportierung seiner Schwester Lina und seinen Kindern wurde das Haus von Familie Tüllmann gekauft. 1953 ist das Haus abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden